Die Transformation der Automobilindustrie – hin zur emissionsfreien Mobilität – ist weit mehr als der Einbau einer Brennstoffzelle, eines Elektromotors und einer Batterie anstatt eines Verbrennungsmotors und eines Tanks. Transformation bedeutet Veränderung, nicht nur nachgelagert in der Anwendung der Fahrzeuge, sondern auch vorgelagert hinsichtlich der Lieferketten. Dabei haben die Krisen der letzten Jahre gezeigt: Global agierende Unternehmen müssen ihre Lieferkette aktiv zu mehr Nachhaltigkeit und Resilienz weiterentwickeln. Dies erfordert unter anderem ein Plus an Transparenz entlang der Lieferkette, um den Herausforderungen, die die neuen (Antriebs-)Technologien mit sich bringen, zu begegnen.

Die Elektromobilität ist keine technologische Veränderung der Produkte, sondern eine tiefgreifende Transformation der gesamten Branche. In diesem Kontext kommt der Lieferkette in der Automobilindustrie eine entscheidende Rolle zu, denn auch sie unterliegt einem Wandel sowohl bei der Produktion von Komponenten, Modulen und Systemen für Elektrofahrzeuge als auch bei der Weiterentwicklung einer nachhaltigen, resilienten und transparenten Lieferkette.

Lieferketten sind von Natur aus komplex. Viele Waren und Komponenten werden aus anderen Ländern bezogen als denen, in denen sie im Produktionsprozess eingesetzt werden. Bestimmte Maschinen und Anlagen, aber auch Produktionswerkzeuge werden weltweit beschafft und gefertigt und finden ihren Weg in das globale Produktionsnetzwerk von ElringKlinger. ElringKlinger legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So hat sich das Unternehmen im ersten Schritt für seine eigene Produktion das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 weltweit bilanziell CO2-neutral zu produzieren.

Wie fragil Lieferketten sein können, zeigten in den vergangenen Jahren unkalkulierbare Ereignisse wie ein querstehendes Containerschiff im Suezkanal oder auch Containerstaus in den Häfen, die durch die Pandemie oder auch Kriege ausgelöst wurden. Darüber hinaus lasten weitere externe Faktoren wie Extremwetterereignisse, volatile Energiepreise und auch Einfuhrbeschränkungen auf der Lieferkette. Herausforderungen, die ein höchstes Maß an Flexibilität erfordern, um Lieferketten stabil zu halten und Bandstillstände zu verhindern.

Mit einem innovativen Zelldeckel ist ElringKlinger Teil eines großen länderübergreifenden Projekts (IPCEI „EuBatIn“), um eine europäische Batterie-Wertschöpfungskette aufzubauen.

60

Die ElringKlinger-Gruppe hat Lieferanten in über 60 Ländern, die in über 40 Branchen aktiv sind.

Parallel dazu wird die Lieferantenstruktur, und damit auch deren Komplexität, aufgrund der aktuellen Transformation in Richtung Elektromobilität deutlich erweitert. Denn mit neuen Produkten, wie z.B. Batteriesystemen oder auch Komponenten einer elektrischen Antriebseinheit, kommen weitere, neue Lieferanten hinzu. So müssen diese neuen Komponenten und deren Lieferanten nahtlos in die bestehende Lieferkette integriert werden.

Die hohe Komplexität in den Lieferketten erfordert daher mehr Transparenz, denn nicht alle Waren sind regional verfügbar. Umso wichtiger ist es, dass der Abbau und die Weiterverarbeitung der Rohstoffe umweltgerecht geschieht und Rohstoffe bis zum Ursprung zurückverfolgt werden können. Gleiches gilt auch für die Einhaltung von Compliance-Themen. Wie in einer Kettenreaktion fordert ElringKlinger deshalb von seinen Lieferanten hohe Standards, die diese wiederum an ihre Lieferanten weitergeben. Das geschieht mithilfe des Verhaltenskodex für Lieferanten, der Themen wie die Verantwortung gegenüber der Umwelt, Einhaltung von Sozialstandards, Rechtstreue und Geschäftsethik umfasst. Dadurch verpflichtet die ElringKlinger-Gruppe ihre Lieferanten, bei einem Verdacht oder Verstoß gegen menschen- und umweltrechtliche Vorschriften unverzüglich Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Denn die Einhaltung von Sorgfaltspflichten in der gesamten Lieferkette ist ein zentrales Anliegen des ElringKlinger-Konzerns, abgeleitet aus seiner starken Unternehmenskultur.

Um potenziell risikobehaftete Lieferanten zu identifizieren, nutzt ElringKlinger die Ergebnisse einer Risikoanalyse, durch die eine Datengrundlage für präventive Gegenmaßnahmen geschaffen wird. Zudem unterstützt zukünftig ein innovatives Software-Tool die direkte Ansprache von Lieferanten und die Einholung von zusätzlichen Datenpunkten gemäß der Risikoanalyse. Dieses Tool trägt dazu bei, die Transparenz in der Lieferkette zu steigern.

2030

ElringKlinger hat sich für die eigene Produktion zum Ziel gesetzt, bis 2030 weltweit bilanziell CO2-neutral zu produzieren.

Musterbau für Electric Drive Units: Hier entsteht der Stator eines E-Motors.

In einer Welt im Wandel sind partnerschaftliche Lieferantenbeziehungen eine Grundlage für resiliente Lieferketten – dies erfordert Vertrauen und auch Transparenz entlang der Lieferkette.

14

Der Verhaltenskodex für Lieferanten (engl. ‚Supplier Code of Conduct‘) steht in 14 Sprachen zur Verfügung.

Des Weiteren hat ElringKlinger anonyme, für jeden zugängliche Meldewege für Fehlverhalten eingerichtet und verpflichtet seine Lieferanten sowie deren Mitarbeitende und Unterlieferanten, auf die Meldewege aufmerksam zu machen. Durch diese Maßnahmen wird eine Kultur der Integrität und Transparenz in der gesamten Lieferkette gefördert, die die Grundlage für langfristige Partnerschaften und nachhaltiges Wachstum bildet.

Die Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität ist nicht nur ein technologischer, sondern auch ein gesellschaftlicher und ökologischer Wandel. Durch kritische Reflexion und kontinuierliche Verbesserungen gestaltet ElringKlinger eine verantwortungsvolle Zukunft in der Automobilindustrie aktiv mit. Eine nachhaltige, resiliente und transparente Lieferkette ist dabei nicht nur ein Ziel, sondern hat für ElringKlinger im strategischen Nachhaltigkeitsmanagement höchste Priorität.