Drei
Klang

ElringKlinger wird seit 2023 von einem neuen Vorstandsteam geführt: Thomas Jessulat (CEO), Reiner Drews (COO) und Dirk Willers (CSO). Wofür steht das neue Team und wie sieht es die Zukunft von ElringKlinger? Tauchen Sie ein in einen Arbeitstag des Vorstands, wie er alltäglich sein könnte, und erleben Sie die dynamische und zielgerichtete Arbeitsweise des Trios.

Es ist früh am Morgen, wenn der Arbeitstag von Thomas Jessulat beginnt. Noch bevor der Weg für die Fahrt ins Büro zum Auto führt, checkt er die E-Mails, die über Nacht eingegangen sind. Einige werden direkt beantwortet, dann prägt er sich gedanklich die Liste derer ein, die er auf dem Weg ins Büro kontaktieren wird. Wenn die Telefonate beendet sind, lässt er sich von einem Podcast über die wesentlichen News des Tages briefen.

Gleich zu Beginn des Bürotags trifft sich der CEO mit dem Bereich Battery Technology & Electric Drive. Gemeinsam mit dem Bereichsleiter bespricht Jessulat die strategische Ausrichtung. Ein zentrales Thema, denn hier wird sich die Transformation des Konzerns in den nächsten Jahren durch Umsatzwachstum deutlich widerspiegeln. Derzeit läuft ein Auftrag mit einem Gesamtvolumen im mittleren dreistelligen Mio.-EUR-Bereich für einen globalen Batteriehersteller an. Zudem konnte ein volumenstarker Auftrag der BMW Group für deren „Neue Klasse“ 2023 gewonnen werden. Zu den Großseriennominierungen über Komponenten kommen auch Aufträge über weitere Produkte des Geschäftsbereichs, wie z.B. Batteriesysteme, hinzu, die in den nächsten Jahren anlaufen. Was für die Batterietechnologie gilt, gilt auch für die Brennstoffzellentechnologie: Bei der Joint-Venture-Tochter EKPO Fuel Cell Technologies steht in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts der Hochlauf eines großen Serienauftrags über Bipolarplatten an. Die Vorbereitungen dafür werden bereits jetzt getroffen.

Für ElringKlinger sei der Erfolg im Hochlauf zentral, so Thomas Jessulat: „ElringKlinger befindet sich mitten in der Transformation der Mobilität und ist mit seiner technologischen Ausrichtung dafür bestens gerüstet, wie auch die zahlreichen Nominierungen für E-Mobilitätsanwendungen der letzten zwölf Monate zeigen.“ Jetzt gehe es an die operative Umsetzung. Der Umsatz werde mit dem Hochlauf der größeren Aufträge stetig steigen, das Wachstum müsse profitabel gestaltet werden. „Das ist unser Auftrag und unser Anspruch“, halten die drei Vorstandsmitglieder dazu stets fest.

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Reiner Drews trifft sich derweil mit der Führungsebene seines Ressorts, um die weltweite Flächenplanung für die Zukunft voranzutreiben. Eine große Aufgabe, denn einerseits sei man im Markt mit rückläufiger Nachfrage im angestammten Geschäft konfrontiert, andererseits habe man volumenstarke Nominierungen erhalten, deren Hochlaufphase man jetzt entwickeln und ausführen müsse. „Die Transformation der Branche führt zu Veränderungen, die wir annehmen und gestalten müssen,“ so Drews.

» ElringKlinger befindet sich mitten in der Transformation der Mobilität und ist mit seiner technologischen Ausrichtung dafür bestens gerüstet, wie die zahlreichen Nominierungen für E-Mobilitätsanwendungen der letzten zwölf Monate zeigen. «

Thomas Jessulat, CEO der ElringKlinger AG

Die Zukunft der angestammten Geschäftsbereiche ist ein zentrales Thema bei einem Meeting mit deren Leitern. Neben dem Geschäftsbereich E-Mobility mit seinen Teilbereichen Brennstoffzellentechnologie, Batterietechnologie und elektrische Antriebseinheiten ist auch im klassischen Geschäft die Transformation wichtig. „Strategisch haben wir uns darauf vorbereitet, auch in diesen Geschäftsbereichen innovative Lösungen für die neuen Antriebstechnologien zu entwickeln und zu vermarkten,“ so Drews. Mit Erfolg. Der ehemalige abschirmtechnische Bereich ist 2023 für Batteriegehäuse und Batteriegehäusekomponenten nominiert worden. Der ursprüngliche Dichtungsbereich hatte erst kürzlich Vertriebserfolge bei Rotor-Stator-Paketen zu verzeichnen. Und im Leichtbau werden schon seit Längerem Strukturbauteile und Metallelastomerdichtungen für reine E-Fahrzeuge in Serie geliefert. „Diese Geschäftsbereiche transformieren sich quasi aus sich selbst heraus – auf Basis ihrer Kompetenzen und ihres Know-hows,“ fasst Drews zusammen.

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Dirk Willers befindet sich vormittags noch auf dem Rückweg nach Dettingen/Erms. Am Vorabend war er bei einer Kundenveranstaltung eines großen europäischen Herstellers und hat mit dem zuständigen Vertriebsteam eine Auszeichnung für ElringKlinger als bester Lieferant für das Jahr 2023 entgegengenommen. „Ein solcher Preis ist für uns im Vertrieb von zentraler Bedeutung,“ ordnet Willers die Auszeichnung ein. „Denn er ist für uns das direkte Feedback des Kunden. Wenn der Kunde zufrieden ist, ist das für uns die größtmögliche Bestätigung. Gleichzeitig ist es für uns auch Ansporn, noch besser zu werden.“ Denn es sei wie im Sport: Erster zu werden ist schwierig. Erster zu bleiben ist hingegen noch viel schwieriger.

Dieses Ziel, an der Spitze zu sein, hat ElringKlinger. Das zeigte sich zuletzt erst bei der internen Diskussion über das Wertesystem des Konzerns. ElringKlinger ist ein technologieorientiertes Unternehmen, weswegen Innovationen von zentraler Bedeutung sind. Die umtriebigen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sind dafür ebenso Beleg wie die Anzahl und die Qualität der angemeldeten Patente.

Thomas Jessulat
Jahrgang 1969, CEO,

lenkt den Konzern mit umfangreicher Finanzexpertise und breitem technischem Hintergrund. Der Maschinenbauingenieur der TU Braunschweig begann seine Karriere 1995 bei der Daimler-Benz Aerospace AG in Ulm. Drei Jahre später wechselte er für das Unternehmen in die USA, wo er auch den MBA in Finance der University of Cincinnati erwarb. Nach einer Station bei der Fairchild Dornier GmbH in München stieß er 2005 zur ElringKlinger AG und übernahm in den Folgejahren verschiedene Leitungsfunktionen im Finanzbereich. Im Januar 2016 wurde er zum CFO ernannt, im Oktober 2023 übernahm er das Amt des CEO. Unter seiner Verantwortung hat der Bereich Batterietechnologie zuletzt zahlreiche Seriennominierungen erhalten und wird in Zukunft stark wachsen.

„Innovation ist das eine,“ hält Willers fest. „Aber der Fokus ist für uns der andere wichtige Bestandteil.“ Zu diesem Fokus gehöre, dass der Kunde mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt stehe. Das spiegele sich auch in der Vision des Konzerns wider. ElringKlinger strebt an, der bevorzugte Partner zu sein, um innovative Technologien voranzutreiben. Das führe, so Willers, gleich zum Kern der neuen Vertriebsstrategie: „Wir wollen gemeinsam neue Horizonte erschließen, indem wir Innovationen entwickeln und die Strategie von ElringKlinger fest im Blick haben – um nicht nur den Markt für uns zu nutzen, sondern auch unsere Vision in die Realität zu verwandeln.“

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Mittlerweile ist es Mittag. Alle drei Vorstände haben bereits mehrere Termine am Konzernsitz in Dettingen/Erms absolviert. Reiner Drews hatte sich am frühen Vormittag in einem Video-Call mit den asiatischen Werkleitern über den operativen Status der Standorte in der Region Asien-Pazifik informiert. Morgens wegen der Zeitunterschiede. Kapazitäten und Auslastung spielen in solchen Runden eine Rolle, die Resilienz der Lieferketten ebenso. „Robustheit, Zuverlässigkeit und kontinuierliche Verbesserung stehen für uns in den Produktionsprozessen weltweit im Vordergrund“, betont er. „Das ist Kern unseres ElringKlinger Operating Systems.“

Dirk Willers hat bei seinem Termin mit dem Geschäftsbereich Aftermarket über die weitere strategische Ausrichtung des Segments gesprochen. Bis zu seiner Berufung in den Vorstand 2023 hat er das Aftermarket-Geschäft verantwortet und zu nachhaltigem Erfolg sowohl bei Umsatz als auch bei Profitabilität geführt. „Eine Teamleistung“, wie Willers stets betont. Das Segment gehört weiterhin zu seinem Vorstandsressort – ebenso wie das Segment Kunststofftechnik, das mit seinen Hochleistungskunststoffen erfolgreich in unterschiedlichen Branchen tätig ist.

» Für die nächsten Jahre gilt es, diese Voraussetzungen kontinuierlich in nachhaltigen Erfolg umzumünzen. Dafür haben wir einen klaren Plan. «

Thomas Jessulat, CEO der ElringKlinger AG

Der Kalender von Thomas Jessulat beinhaltete am Vormittag Termine mit externen und internen Gesprächspartnern. Dazu gehörte unter anderem der regelmäßige Austausch mit einer Hausbank, die vertiefende Diskussion mit der Corporate Unit Global Strategy über die Produktgruppenstrategie und auch ein Video-Call des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Mit der Personalabteilung hat er die Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage besprochen und die nächsten Schritte festgelegt. Das Feedback aus der globalen Belegschaft ist für das Vorstandsteam wichtig, um die Rahmenbedingungen für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmenskultur weiterzuentwickeln.

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Die Vorstandssitzung findet heute in einem Raum in der vierten Etage des Verwaltungsgebäudes statt. Von hier aus hat man einen Überblick über den gesamten Standort. Auch EKPO Fuel Cell Technologies hat den Sitz auf dem Werksgelände.

Das wichtigste Thema der Vorstandssitzung ist diesmal die vertiefende Diskussion der Strategie für die erfolgreiche Transformation von ElringKlinger. SHAPE30 bezeichnet die strategische Roadmap für den weiteren Weg im Jahrzehnt und beinhaltet fünf Erfolgsfaktoren, mit denen ElringKlinger die Zukunft des Konzerns gestalten wird. In diesen Feldern muss ElringKlinger seine Stärken ausbauen und ausspielen, um erfolgreich zu sein.

Reiner Drews
Jahrgang 1969, COO,

hat seinen Fokus früh auf die Produktion gerichtet. Nach einer Ausbildung zum Werkzeugmacher hat er ein Studium der Produktionstechnik absolviert und vertiefend den MBA in Internationalem Marketing an der European School of Business in Reutlingen erworben. Nach dem beruflichen Start 1995 folgten Stationen als Werkleiter, Technischer Leiter und Produktionsleiter bei mehreren mittelständischen Unternehmen. Im September 2006 übernahm er bei ElringKlinger den Geschäftsbereich Spezialdichtungen, später auch den Bereich Zylinderkopfdichtungen. Seit April 2018 Produktionsvorstand, hat er bei ElringKlinger ein neues Operating System implementiert, das die Prozesse des Konzerns aufnimmt, strukturiert und optimiert.

An erster Stelle steht die Produkttransformation. Frühzeitig wurden auf Basis der Kernkompetenzen Produkte für die Mobilität der Zukunft entwickelt. Bereits seit über zehn Jahren beispielsweise ist ElringKlinger Serienzulieferer für Batteriekomponenten. Das Zellkontaktiersystem, mit dem der Sprung in die Serie bei neuen Technologien seinerzeit als erstes gelang, ist zwischenzeitlich eines der Kernprodukte des Konzerns. Zu den volumenstarken Seriennominierungen eines globalen Batterieherstellers und der BMW Group kommen zahlreiche weitere Nominierungen über weitere ElringKlinger-Produkte in den anderen Geschäftsbereichen. Das Auftragsbuch mit den ganzen Seriennominierungen ist sehr gut gefüllt. Für Thomas Jessulat ein Schlüssel zum Erfolg der Zukunft: „Für die nächsten Jahre gilt es, diese Voraussetzungen kontinuierlich in nachhaltigen Erfolg umzumünzen. Dafür haben wir einen klaren Plan.“

Dieser Plan beinhaltet als weiteren Erfolgsfaktor die Nachhaltigkeit. Kern dieses Gedankens sind nicht nur die Anforderungen an ein umweltgerechtes Verhalten in der eigenen Produktion und entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Auch soziale und ethische Aspekte im Sinne einer guten, an rechtlichen und moralischen Grundsätzen ausgerichteten Unternehmensführung gehören dazu.

Als weitere Faktoren sind die digitale Transformation mit dem Fernziel einer digitalen Fabrik sowie die Process & Performance Excellence Teil von SHAPE30. Dabei steht im Vordergrund, Prozesse zu optimieren und Werte zu heben, die ElringKlinger, seinen Kunden und allen Stakeholdern zugutekommen. Denn es gilt, wie Reiner Drews betont: „Um die Transformation erfolgreich zu gestalten, sind Effizienzsteigerung und nachhaltiges Wachstum auch in Zukunft unser Fokus.“

» Um die Transformation erfolgreich zu gestalten, sind Effizienzsteigerung und nachhaltiges Wachstum auch in Zukunft unser Fokus. «

Reiner Drews, COO der ElringKlinger AG

Für alle drei Mitglieder des Vorstandsteams ist die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg auf dem Transformationspfad. Die Rahmenbedingungen müssen Freiraum ermöglichen und Innovation fördern. Vertrauen, Leidenschaft und Teamgeist, Integrität, Nachhaltigkeit, Innovation und Fokus auf die strategischen Prioritäten bilden dafür das Fundament.

Nachdem die drei die Details zum Strategiekonzept beraten und beschlossen haben, tauschen sie sich noch kurz zu weiteren wesentlichen Punkten aus. Sie diskutieren die weitere Marktentwicklung, sie gehen auf die Nominierungspipeline und die Einschätzungen aus dem Vertriebsteam ein, sie besprechen den Zielerreichungsgrad im Kennzahlensystem und sie skizzieren Eckpunkte von strategischen Maßnahmen, um im Konzern Impulse für die Zukunft zu setzen.

Mit diesen Ergebnissen gehen die drei in den restlichen Nachmittag. Der Abend stellt sich schneller als erwartet ein. Es ist schon später, als die Kommunikationsabteilung den letzten Terminslot von CEO Thomas Jessulat in Anspruch nimmt. Mit einem „Einig“ erteilt er die Freigabe für ein Dokument und beendet das Telefonat. Sein Elektrofahrzeug hat er gerade auf dem angestammten Platz zu Hause abgestellt.

Dirk Willers,
Jahrgang 1973, CSO,

hat an der Universität Bayreuth sowie der University of Nebraska in Lincoln, USA, Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing und Finanzwirtschaft studiert. Nach dem Start seiner Karriere bei der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton in Chicago, USA, wechselte er 2003 zur damaligen DaimlerChrysler AG, für die er in verschiedenen leitenden Vertriebspositionen tätig war. 2015 hat er bei der ElringKlinger AG die Verantwortung für das Aftermarket-Geschäft übernommen, das er mit einer neuen Strategie zu starkem profitablem Wachstum führte. Im Oktober 2023 wurde er als Chief Sales Officer in den Vorstand berufen. Mit einer neuen Vertriebsstrategie wird ElringKlinger künftig die Markt- und Marketing-Aktivitäten für das breite Produktportfolio des Konzerns intensivieren – sowohl in der Mobilität als auch darüber hinaus, wie z.B. in der Wasserstofferzeugung.

» Wir wollen gemeinsam neue Horizonte erschließen, indem wir Innovationen entwickeln und die Strategie von ElringKlinger fest im Blick haben – um nicht nur den Markt für uns zu nutzen, sondern auch unsere Vision in die Realität zu verwandeln. «

Dirk Willers, CSO der ElringKlinger AG

Die 5 Erfolgsfaktoren für die Strategie 2030

#1
Produkttransformation

Mit leistungsfähigen Produkten für
E-Mobilitätsanwendungen nutzen wir die Chancen der Transformation. Das Rückgrat dafür bildet unsere starke Marktposition in den klassischen Bereichen.

#2
Nachhaltigkeit

Der Verantwortung für die künftigen Generationen werden wir in der Gegenwart gerecht – in ökologischer, sozialer, ethischer und auch ökonomischer Hinsicht.

#3
Prozess- & Performance-Exzellenz

Alle Prozesse erfassen wir, beurteilen sie auf Basis von Kennzahlen hinsichtlich ihres Fortschritts, Reifegrads und Erfolgs und optimieren sie.

#4
Digitale Transformation

Für die neue Stufe der Digitalisierung richten wir unsere Prozesse effektiv und gleichzeitig zeit- und ressourceneffizient aus.

#5
Unternehmenskultur

Für eine gelungene Transformation entwickeln wir uns mit einer modernen, veränderungsbereiten, gleichzeitig aber auch ziel- und werteorientierten Unternehmenskultur weiter.